Donnerstag, 24. Dezember 2009

Prolog und Einleitung / Weihnachten

Liebstes Olusch,

Ich hab es nicht geschafft dir einen Brief zu schicken, es ist in irgendeiner Stufe des Prozesses stecken geblieben, ich habe viel gearbeitet. Bis es soweit ist, kann ich nicht mehr tun, als mittels einser und nuller mit dir zu kommunizieren, das und telefonieren. Allerdings beschränkt sich telefonieren ja auch nur auf die akustische Ebene. Vielleicht kann ich so auch eine visuelle hinzufügen.

Ich will dir etwas schenken, auch wenn es nur dazu da ist dich kurz zu erfreuen oder zu erheitern, obwohl du es nicht nötig zu haben scheinst. Eigentlich hoch erfreulich, dass es dir gut geht.

Als Geschenk will ich dir hiermit ein paar meiner Gedanken, vielleicht auch zum teil visuell unterstütz mitgeben. Oder eher visuell angeregt. Ich wollte ohnehin meine Arbeiten dieses Jahr und auch von den letzten katalogisieren und organisieren, vielleicht erinnert mich das eine oder das andere Foto an etwas das ich mit dir teilen will. Auch wüsste ich niemanden mit dem ich etwas mehr teilen wollen würde, mich teilen oder auch mit-teilen. Vielleicht interessiert dich das alles nicht, vielleicht hört es sich merkwürdig an, dass ich damit so hereinplatze, aber ich habe dich tatsächlich enorm lieb, was auch noch vorsichtig ausgedrückt ist. Keine Angst ich will auf nichts hinaus, erwarte auch nichts. Aber es tut mir gut.... Egal.

Ich weiß nicht ob du weißt was ein RSS-Feed ist oder wie man sich das zu nutze machen kann, unter Umständen unterschätze ich dich da auch.... jedenfalls werde ich versuchen hier öfter mal was hinzustellen, herzustellen, zu parken, für dich zur unterhaltung, zum lesen und schauen. Schau doch öfter mal hier her.

Als erstes will ich nichts von mir zeigen. Ich will dir etwas mitgeben wonach du mich öfter mal gefragt hast.
Als ich so in meiner Wahlheima Dunkelkammer war und begonnen hab deine dias zu digitalisieren habe ich deine faszination verstanden. gänzlich wie ich mir einbilde. und irgendwie ist es unheimlich, dass du die dinge hast die menschen für aufzeichnungswürdig erachtet haben, menschen die unter umständen schon tot sind. Benjamin meint ein kunstwerk, oder genauer ein original hat eine ganz gewisse geschichte die es auszeichnen, ich frage mich was die geschichte von diesen dias ist. ob sie jemals gezeigt wurden, ob sie je in einem projektor gewesen sind, teil einer präsentation in irgendeinem sinne, was die person gedacht hat, als sie sie das erste mal in der hand hatte, nachdem sie im labor waren.
Wie sie bei einem trödler gelandet sind und schlußendlich bei dir.

Umso mehr begeistert es mich, dass ich sie nun in meiner verwahrung habe. Ich bin für solche Begriffe ja eigentlich nur schwerlich erwärmbar, aber ich kann mir gut vorstellen, dass man etwas magisches empfinden kann. oder auratisches ô_()

Ich mag es sehr gern, wie du von diesen kleinen positiven gesprochen hast. 24x36mm. 2:3. Ein enthusiasmus war heraushörbar, gut, da musste man sich nicht sehr anstrengen. Danke, danke dass du sie mir gegeben hast. Es beweist irgendwie ein gewisses vertrauen mir gegenüber. Du hattest keinen Grund außer sympathie sie mir zu geben. Vorallem weil du mich ungefähr die hälfte der zeit als wir uns tatsächlich gesehen haben, recht betrunken gesehen hast. Man könnte annehmen du magst mich.

Also hier der erste Teil des Geschenks:


Das ist eines der Highlights an Dias, meiner meinung nach, die du besitzt. Dieser fotograf scheint extra eine nicht allzu alltägliche komposition gesucht zu haben. allerdings funktioniert das vordergrund hintergrund spiel gut, für mich jedenfalls. Ich erinnere mich, dass ich recht intensiv an dich dachte als ich dies zum ersten mal sah. Ist ja auch irgendwie naheliegend.

Da ist irgendwas da, aber alles liegt auf eis. Was dahinter liegt, ist nicht ganz scharf, nichts ist sicher, es ist kalt. Die Flucht in die Tiefe ist nur angedeutet. Schnee und Nebel vermischen sich und sind nicht zu differenzieren. Auf einem Dia kann man nichts beschneiden, doch hier passt alles genau in den Rahmen. Was dann kommt kann man nicht sagen.

Erinnerte mich irgendwie an unsere Situation. Ich hoffe es stößt dir nicht auf, dass ich hier "uns" benutzte.


Alles gute zu Weihnachten jedenfalls.

Ich vermisse dich

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